lang="de-DE"> Zur Sendung vom 26. Oktober 2010 – Das Abflussrohr ist verstopft! Was ist zu tun? : : Die Handwerkerbrigade | inoffizieller Blog

In der Sendung vom 26.10.2010 steht dem Sanitärprofi Rüdiger Buchheim von der "Hier ab vier"- Handwerkerbrigade
folgender Einsatz bevor:

Der Abfluss im Bad ist verstopft!

Schon seit einigen Wochen läuft das Wasser aus dem Waschbecken immer langsamer ab und nun ist der Abfluss ganz verstopft

Alle Versuche ihn wieder frei zu bekommen und sämtliche Abflussreiniger haben nichts mehr genutzt.

 

 

 

Um herauszufinden, woran es liegt, dass das Wasser nicht mehr abläuft, muss als erstes der Siphon entfernt werden.

Stellen Sie zunächst einen Eimer unter das Waschbecken, damit das bei der Demontage des Siphons auslaufende Sperrwasser aufgefangen werden kann. Das Sperrwasser dient im Siphon als Geruchsverschluss, es sperrt die üblen Gerüche aus dem Abwasserrohr und der Kanalisation aus. Ohne dieses Sperrwasser würden diese unangenehmen Gerüche direkt ins Badezimmer gelangen.

Die Verschraubungen der Siphons sind in den meisten Fällen nur handfest angezogen.

Was wird für diese Aufgabe benötigt?

Profitipp: Verwenden Sie zum Abschrauben des Siphons keine Zange, da sonst die Überwurfmutter bzw. das Gewinde beschädigt werden könnte.

Schrauben Sie also die Überwurfmutter vom Waschbecken ab und ziehen Sie den Siphon anschließend vorsichtig aus der Wand. Entleeren Sie das Sperrwasser in den bereitgestellten Eimer.

Der Stutzen zur Wand ist in der Regel mit einer Gummimuffe abgedichtet. Diese kann zum Reinigen problemlos herausgezogen werden.

Tipp: Eine harte und poröse Gummimuffe  sollten Sie bei der Gelegenheit besser gleich erneuern.

Nachdem Rüdiger Buchheim den Siphon mit leichtem Drehen aus dem Wandanschluss herausgezogen hat, kommt die Ursache seines verstopften Abflusses auch gleich ans Tageslicht.

Im Laufe der Zeit haben sich sehr viele Haare angesammelt. Diese haben sich zu einem hartnäckigen Knäuel entwickelt und verstopfen so den Abfluss.

 

Doch das ist hier nicht das einzige Problem, denn nicht nur der Siphon ist verstopft, sondern zusätzlich ist auch die alte Dichtung porös. Wird sie nicht ausgewechselt, sondern wieder eingebaut, kann das zu einem Wasserschaden führen!

Deshalb sollten ausgebaute Teile immer genau geprüft werden, ob sie wieder verwendet werden können oder nicht. Meist empfiehlt sich bei Kleinteilen der sofortige Austausch, damit nicht in Kürze wieder das komplette System zerlegt werden muss.

Bei der Kontrolle findet unser Handwerksprofi Rüdiger Buchheim auch noch starke Kalkablagerungen im Siphon, die sich im Laufe der Jahre dort gebildet haben. So wird entschieden, gleich einen neuen Siphon zu kaufen.

Tipp: Um im Baumarkt nicht versehentlich zum falschen Siphon zu greifen, sollten Sie das alte Rohr einpacken und mit in den Baumarkt nehmen.

So stellen Sie im Vergleich schnell fest, wenn beispielsweise der neue Siphon zu kurz wäre.

Tipp: Greifen Sie im Zweifelsfall lieber zu einem kompletten neuen Siphon, da die Einzelteile dafür meist überteuert sind.

Der passende Siphon ist schnell gefunden.

Zurück im Bad reinigen Sie am besten alle Rohrstücke sowie den Abflussstutzen unterhalb des Waschbeckens sorgfältig mit einer groben Flaschenbürste. Auch das Abflussrohr in der Wand muss (so weit wie möglich) gereinigt werden, denn dort sitzen neben dem Siphon die meisten Ablagerungen!

Doch bevor der neue Siphon eingebaut werden kann, muss noch die Länge des Rohres, das in den Wandanschluss kommen soll, angepasst werden.

Das geschieht mit einer ganz normalen Eisensäge. Zeichnen Sie sich zunächst mit einem Stift die Stelle an,  um die das Rohr gekürzt werden muss. Dann legen Sie das Abflussrohr auf eine feste Unterlage und sägen es an der zuvor markierten Stelle sauber ab.

Anschließend muss der durch das Sägen entstandene Grat abgefeilt werden, damit er nicht beim Anschluss des Siphons in der Wand die Gummi-Muffe beschädigt oder verschiebt.

Dann wird eine Überwurfmutter auf den Siphon gesteckt und die Dichtung mit der dünnen Seite nach Vorne (wie oben abgebildet) darauf gesteckt.

Die Dichtung sollte dann auf dem Rohrabschluss aufliegen.

Profitipp: Um den Einbau des Siphons in die Wand zu erleichtern kann man das Wandrohr mit haushaltüblichem Spülmittel leicht einreiben.

Zuletzt verbinden Sie den Siphon mit dem Abfluss des Waschbeckens. Ganz wichtig: Vergessen Sie die Dichtung nicht!

Die Dichtung wird zwischen den Siphon und den Ablauf des Waschbeckens gelegt. Dann wird der Überwurf langsam darüber geschoben und verschraubt.

Beim Andrehen der Siphonverschraubung ist zu beachten, dass diese nur handfest angezogen wird. Verwenden Sie keine Zange!

Ist der Siphon vollständig eingebaut, kann geprüft werden, ob auch alles dicht ist.

Um die Dichtheit genau zu testen, füllen Sie das Waschbecken halb voll mit Wasser. Dann öffnen Sie den Stöpsel, damit der Siphon auf ein Mal mit Wasser voll läuft.  Unter dieser Drucksitiuation wird jede Undichtheit zu sehen sein. Sie können, um sicher zu gehen, auch mit einem trockenen Papiertuch den Siphon und die Anschlüsse noch einmal abwischen. Sollte das Papiertuch danach nasse Stellen haben, prüfen Sie die Anschlüsse noch einmal auf Dichtheit.

Häufigste Fehlerquellen sind vergessene oder beschädigte Dichtungen und schiefe Verschraubungen.

Insgesamt hat der Wechsel des Sifons knapp 30 Minuten gedauert und etwas mehr als 15 Euro gekostet.

Wenn auch Sie Hilfe bei Reparaturarbeiten zu Hause benötigen, dann schreiben Sie an den Mitteldeutschen Rundfunk, Redaktion „hier ab vier“, Kennwort „Handwerkerbrigade“ in 04360 Leipzig.