lang="de-DE"> Zur Sendung vom 29. März 2011 – Wie erneuert man einen Terrassenbelag aus Holz? : : Die Handwerkerbrigade | inoffizieller Blog

In der Sendung vom 29. März 2011 ist "Hier ab vier"  Profi-Handwerker Dirk Radzanowski wieder tatkräftig im Einsatz:

Endlich Frühling!

Garten- und Terrassenbesitzer freuen sich auf die neue Saison. Nun ist genau die richtige Zeit, um draußen alles in Ordnung zu bringen.

Wer eine Terrasse hat, sollte diese jetzt genau unter die Lupe nehmen, denn der Winter hat meistens seine Spuren hinterlassen. Besonderer Augenmerk gilt dem Terrassenboden. Kleinere Reperaturen sollten sofort ausgeführt werden.

Im folgendem Fall reicht allerdings eine Reparatur nicht mehr aus.

Denn wenn der Terrassenbelag morsch ist, muss er dringend erneuert werden!

Ist Holz dabei überhaupt ein gut geeigneter Belag für eine Terrasse?

Ja!

Vorteile von Holzterrassen:

Holzterrassen haben gegenüber Steinterrassen den Vorteil, dass sie sich bei starker Sonneneinstrahlung nicht so leicht aufheizen und sie sich im Schatten auch nicht so sehr auskühlen.

Diese thermischen Eigenschaften der Gehölze sind gerade für Menschen ideal, die gerne barfuß laufen.

Welches Holz soll verwendet werden?

Wenn man sich für Holz als Material für seine Terrasse entschieden hat, hat man die Wahl zwischen Terrassendielen, -bohlen oder Holzfliesen. Entscheidend ist  dabei die Frage, welches Holz verwendet wird. Denn nicht alle Hölzer sind gleich gut geeignet.

Profitipp: Bevor es losgehen kann, überlegen Sie sich also gut, welches Holz Sie verarbeiten wollen.

Sehr gut eignet sich zum Beispiel Bangkirai-Holz, da es sich dabei um ein sehr hartes und widerstandsfähiges, regenunempfindliches Holz handelt.

Sibirische Lärche und die nordische Fichte (speziell behandeltes "Thermoholz") sowie die kesseldruckimprägnierte Fichte eignen sich ebenfalls sehr gut für Terrassenböden aus Holz.

Achtung! Bauen Sie wegen des gleichmäßigen Quell- und Schwindverhaltens immer nur Hölzer einer Baumart ein, das heißt, verschrauben Sie keine Bankirai-Bretter auf eine Unterkonstruktion aus Fichtenbalken.

In diesem Fall soll die Terrasse mit Bangkirai-Holz belegt werden.

Dazu wurde im Vorfeld die Terrasse gründlich ausgemessen. Nur so lässt sich ein Materialmangel und Überschuss beim anschließenden Verlegen vermeiden.

Profitipp: Achten Sie beim Kauf darauf, nur Bretter aus einer Charge zu nehmen. Andernfalls können unschöne Farbabweichungen auftreten.

Dann kann es jetzt losgehen!

Als erstes müssen mit einem elektrischen Fuchsschwanz die alten Terrassenlatten zerkleinert werden.

Profitipp: Achten Sie unbedingt beim sägen darauf, nicht zu nah an Eisenträger zu geraten, da sonst die Säge beschädigt werden würde.

Die alten Balken werden mit dem Brecheisen vorsichtig herausgehebelt…

…und anschließend herausgedrückt.

In einer guten halben Stunde ist von der alten Terrasse nichts mehr übrig.

Da der neue Deckbelag nicht auf dem Metall verschraubt werden kann, müssen Unterzüge aus Holz darunter gebaut werden.

Jeder Balken sollte in einem Abstand von maximal ca. 50 cm fest auf der Pfahlkonstruktion aufliegen. Die Unterkonstruktion muss immer ausreichend gegen Verschieben oder Verrutschen befestigt sein. Ein leichtes Gefälle von 1-2 % sorgt dabei für einen ausreichenden Wasserablauf.

Die neuen Balken werden dazu auf dem Metall befestigt. Darauf sollen später die Dielenbretter gelegt werden.

Schon die Unterkonstruktion muss massgenau ausgerichtet werden.

Sind alle Unterzüge ausgerichtet, können die eigentlichen Terrassendielen darauf befestigt werden.

Verschrauben der Dielenbretter:

30 Bretter müssen mit über 200 Schrauben auf den Unterzügen befestigt werden. Dabei werden die Bretter immer vom Haus weg verlegt. Das heißt, es wird mit dem Verlegen immer am Haus begonnen.

Wenn die Bretter ausgemessen und entsprechend zugesägt sind, können Sie verlegt werden.

Dabei sollte man einen Abstand von drei bis fünf Millimetern einhalten. So kann weder Regenwasser auf der Terrasse stehen bleiben, noch verschiebt sich das Holz, welches sich im Laufe der Zeit noch etwas ausdehnt.

Die Bodendielen müssen mit der Unterkonstruktion verankert werden.

Immer gefragt dabei, Sorgfalt und Genauigkeit. Vor allem wenn die Bretter an den Ecken der Terrasse ausgemessen und zugeschnitten werden müssen. Oft geht es dabei um Millimeter, damit am Ende alles passt.

Tipp: Generell sollte bei Holz mit einer solchen Dehnungsfuge gearbeitet werden, da dieses Material im Laufe der Zeit immer noch ein wenig arbeitet.

Schließlich müssen nur noch die Blendbretter angebracht werden.

Dann ist die Terrasse fertig montiert.

Anschließend werden die Bretter mit einem großen Pinsel lasiert (nicht bei Regen).

Einen Tag hat es gedauert bis die Terrasse in neuem Glanz erstrahlt.

Das Material  für die Unterkonstruktion hat etwa 250 Euro gekostet. Der Belag für 10 Quadratmeter schlägt zwar in diesem Fall mit gut 1.300 Euro zu Buche, ist dafür aber rutschfest und haltbar.