Zur Sendung vom 03. Mai 2011 – Schäden im Laminat ausbessern
In der Sendung vom 03. Mai 2011 löst Handwerkerprofi Andreas Thiele folgendes Problem:
Kratzer und Löcher im Laminat
Wenn die Oberfläche im Laminat beschädigt ist, dann ist guter Rat teuer. Schließlich will man ja wegen einem kleinen Kratzer nicht gleich den ganzen Boden austauschen!
Gerade dann, wenn eine Wohnungsabnahme kurz bevorsteht, muss umgehend eine gute Lösung her, da der Vermieter sonst höchstwahrscheinlich die Kaution einbehält.
Was ist nun zu tun?
1. Die Schäden im Laminat werden genauer begutachtet.
Sind die Schäden im Laminat wirklich nur oberflächlich, oder weist es tiefere Beschädigungen
auf ?
Laminat gilt zwar eigentlich als robust, dennoch sind Schrammen und Kratzer leider nicht immer zu vermeiden.
Es handelt sich um rein oberflächliche Schäden. Diese Schäden können durch passende, im Baumarkt erhältliche Produkte schnell und einfach beseitigt werden und Sie so vor einem Austausch des gesamten Bodens bewahren.
Was ist bei tiefen Beschädigungen zu tun?
Verleimtes Laminat: Bei extrem tiefer Schadstelle bleibt nur der Austausch des Laminats.
Click-Laminat: Die beschädigte Paneele wird gegen eine neue ausgetauscht.
Achtung: In den meisten Fällen gestaltet sich dies jedoch etwas schwierig, da der exakte Farbton (meist nach Jahren) wiedergefunden werden muss.
2. Im Baumarkt wird zunächst das passende Material für die Reparatur des Bodens ausgewählt.
Tipp: Um spätere Farbunterschiede zu vermeiden, sollten Sie unbedingt die verschiedenen Farbnuancen berücksichtigen.
In der Laminatabteilung des Baumarktes suchen Sie sich ein Muster-Brett, dass genau dem Farbton Ihres Laminats entspricht und gehen damit in die Farbenabteilung. Mit Hilfe des Muster-Brettes können Sie nun genau das für Ihr Laminat geeignete Wachs herauszusuchen.
Profitipp: Andreas Thiele empfiehlt, das Wachskitt in drei verschiedenen Farben zu nehmen, so lässt sich der richtige Farbton gut zusammenmischen.
Im Übrigen empiehlt der Profi für nur flache Kratzer einen passenden Wachsstift.
Zusammen mit einem Lötkolben zum Verflüssigen des Wachses liegen die Kosten bei rund 35 Euro.
Zurück in der Wohnung wird geprüft, ob die Kanten der Schadstelle glatt sind. Bei kleineren Löchern oder Kratzern sollte man die Stelle etwas vergrößern, da das Wachs so besser haftet.
3. Die Reparatur der Kratzer
Mit dem Lötkolben wird vorsichtig etwas helles Wachs geschmolzen. Sobald das Wachs eine flüssige Konsistenz erreicht hat, wird es in die Löcher getropft.
Das Wachs wird nun gleichmäßig auf der tieferen Schadstelle verteilt.
Anschließend wird das überschüssige Material vorsichtig mit einem Schaber abgezogen.
Profitipp: Das Wachs wird übrigens auch mit einem Fön oder einem Bügeleisen weich, dessen Sohle mit einem Blatt Papier vor Verschmutzungen geschützt werden muss.
Die flachen Kratzer werden ebenfalls auf diese Weise behandelt. Das Wachs wird zuerst entlang der Kratzer geschmolzen und dann das überschüssige Wachs abgezogen.
Mit einem Spachtel wird nun die Oberfläche vorsichtig geglättet.
Tipp: Das Werkzeug sollte immer gleich wieder gereinigt werden, da sonst durch alte Ablagerungen neue Kratzer im Laminat entstehen könnten.
Achtung: Verwenden Sie keine Lösungsmittel, da sonst das Wachs wieder ausgewaschen werden würde.
Um letzte, überschüssige Wachsreste zu beseitigen, wischen Sie einfach mit der Hand entlang der Maserung.
Drücken Sie dabei jedoch nicht auf, sondern streifen Sie vorsichtig mit den Händen mehrmals über den Boden.
4. Jetzt muss noch ein Loch im Laminat geflickt werden.
Mit einem Stechbeitel werden zuerst alle Unebenheiten geglättet.
Das Loch wird dann erst mit dem hellen Wachs gefüllt.
Für den richtigen Farbton wird danach das helle Wachs mit dunklem Wachs gemischt…
…bis der richtige Farbton gefunden ist.
Ist das Wachs leicht gehärtet, wird mit dem Spachtel die Oberfläche wieder vorsichtig geglättet.
5. Das Ergebnis
Gut zwei Stunden hat die Reparatur gedauert. Dabei sollte man sorgfältig arbeiten.
Je mehr Zeit man sich nimmt, den richtigen Farbton zu treffen, desto weniger ist am Schluss vom Schaden zu sehen.
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