Zur Sendung vom 28. Mai 2013 – Bodenaufbau in einem alten Haus
In der Sendung vom 28. Mai 2013 hilft unser Experte Jochen Bretschneider beim Bodenaufbau in einem alten Haus.
Das Ehepaar L. ist gerade dabei, ihr in die Jahre gekommenes Haus zu sanieren und umzubauen.
Zwar sind sie geübte Heimwerker. Aber vor manchen Arbeiten haben sie doch zu viel Respekt, dass sie sie nicht ohne Anleitung eines Fachmanns ausführen wollen.
Deshalb haben sie sich an uns gewandt, weil die Fußböden von der blanken Erde neu aufgebaut werden müssen.
Dieses altersschwache Haus haben sich Kathleen und Maik L. kürzlich bei einer Zwangsversteigerung gekauft – unbesehen.
Als sie es erstmals betreten konnten, zeigten sich allerdings viel mehr Probleme als erwartet.
Die beiden ließen sich aber nicht entmutigen, sondern arbeiten seitdem unermüdlich daran, sich den Traum vom eigenen Heim hier dennoch zu erfüllen. Das Haus musste komplett entkernt werden.
Besonders die Nässe unter dem Betonfußboden machte den Beiden große Probleme. Auch er musste entfernt werden.
Damit endlich ein trockener und stabiler Boden in das Haus kommt, will Jochen Bretschneider dem Ehepaar helfen und ihnen zeigen, wie der richtige Bodenaufbau aussehen muss.
Als das Paar dem Experten den bereits eingekauften Kies für den Bodenaufbau zeigt, stellt er fest, dass ein Großteil des Kieses zu fein ist. Dieser Kies würde das Wasser eher speichern.
Ein grober Kies muss her! Denn nur bei grobem Kies kann kein Wasser nach oben steigen, da er große Zwischenräume hat.
Maik L. telefoniert sofort mit seinem Lieferanten, um rasch den richtigen Kies zu organisieren.
Die Zwischenzeit nutzen Jochen Bretschneider und der Hausherr,…
…um auszurechnen, wie hoch die Bodenschichten in dem Raum sein müssen.
Dazu legen sie zuerst einen Riss fest, der exakt einen Meter über dem späteren Bodenniveau liegt.
Bleiben nach unten 52 Zentimeter Luft.
Was dort hinein kommt, berechnet der Experte von oben nach unten:
7 Zentimeter Estrich mit Fußbodenheizung, 15 Zentimeter Dämmung, 10 Zentimeter Unterbeton. Alles was übrig bleibt, also 20 Zentimeter, muss noch mit Kies aufgefüllt werden.
Ein Kreidestrich zeigt, wie hoch die Kiesschicht reichen muss, immer ausgehend vom Meterriss.
Nun wird endlich auch der richtige Kies geliefert und die große Schufterei beginnt.
Denn der Kies muss nun auf die Schubkarre geschaufelt…
…und im Haus wieder abgeladen werden.
Dort muss er dann gleichmäßig auf dem Boden verteilt werden.
Zwischendurch setzen die Handwerker noch ein Regenrohr ein,..
…durch das später die Heizleitungen unter dem Boden entlang laufen.
Auch wenn der Raum klein wirkt. Er hat rund 2 Kubikmeter Kies verschluckt.
Die Oberfläche wird noch mit einer Holzlatte geglättet.
Damit die Hohlräume im Kies sich füllen, wird der Boden jetzt mit einer Rüttelplatte verdichtet.
Da die Rüttelplatte sehr laut ist, setzt unser Experte zuvor einen Gehörschutz auf.
Die im Baumarkt ausgeliehene Rüttelplatte verwendet Jochen Bretschneider aber nur in der Mitte der Fläche, um das Mauerwerk nicht zu schädigen.
Am Rand wird mit dem Handstampfer verdichtet.
Dann heißt es wieder Schaufeln.
Diesmal muss rund ein Kubikmeter erdfeuchter Beton…
…über dem Kies ausgebreitet werden.
Nach dem Verdichten wird der Unterbeton geglättet.
Jetzt werden Latten als Führungslinie ausgelegt. Diese werden so tief in den Beton gedrückt, dass die obere Kante der Latten die spätere Estrichkante ergibt.
Mit Richtscheit und einer Wasserwaage wird dann eine gerade Kante abgezogen.
So entsteht dann das fertige Höhenprofil.
Nun wird die Fläche glatt gerieben.
Die Führungsbretter werden anschließend herausgenommen,…
…die Rinnen verfüllt…
…und ebenfalls geglättet.
Nun probiert sich Maik L. auch mit dem Reibebrett. Schließlich hat er noch viele Quadratmeter Bodenaufbau vor sich.
Zum Schluss zeigt unser Experte noch den " Bierflaschen-Trick".
Durch die Rundung der Flasche wird der Beton an den Rändern leicht gewölbt nach oben gedrückt.
Die Bitumenbahn, die später als Feuchtigkeitssperre über dem Beton liegt, muss dann nicht geknickt, sondern kann am Rand einfach hochgezogen werden.
Dann ist der Boden bis zum Unterbeton fertig.
In einem Tag ist er begehbar, muss aber mindestens noch eine Woche trocknen, bis es weitergehen kann.
Das Material hat nur 100 Euro gekostet.
Trotz des anstrengenden Umschichtes waren unsere Handwerker nach 6 Stunden fertig. Ein guter Anfang ist gemacht.
Wenn Sie die Unterstützung unserer Handwerkerbrigade brauchen, dann schreiben Sie an: Mitteldeutscher Rundfunk, Redaktion „hier ab vier“, Kennwort: „Handwerkerbrigade“ in 04360 Leipzig.