Joboffensive

Im Zuge der Ermittlungen im Mordfall
Michelle hat die Soko Leipzig offenbar einen Arbeitsbeschaffungsskandal
um einen vorbestraften
Fußballtrainer aufgedeckt. Wie der Sprecher der Arbeitsagentur, Hermann Leistner, am Dienstag bestätigte, beschäftigt der Sport-
verein SV Leipzig Nordwest einen Sexualstraftäter als ABM-Kraft.

Der Vorbestrafte sei ein Wunschkandidat des Vereins gewesen. Die Stelle wäre offiziell zwar nicht als Trainer, sondern als Platz-
warthelfer ausgeschrieben, doch auf der Internetseite des Vereins wird der Mann offiziell als Co-Trainer der Mädchenmannschaft vorgestellt.

Der wegen sexuellen Missbrauchs und sexueller Nötigung von Mädchen mehrfach Vorbestrafte, war nach Angaben der Polizei einer der ersten Sexualstraftäter, die nach dem Mord an Michelle überprüft wurden. Dabei sei die derzeitige Arbeit des Mannes bekannt geworden. Die Polizei machte bereits  Mitte Mai die Arbeitsagentur auf den Fall aufmerksam.

Der Vorbestrafte hatte bei der ABM-Vergabe im Amt seine Gefängnisstrafe zwar angegeben, den genauen Grund für die Haft verschwieg er dabei allerdings.

“Der Verein hat uns dann zugesagt, dass der Mann nur noch unter Aufsicht und nicht mehr direkt mit Kindern arbeiten darf, sollte dies trotz Zusage nicht so sein, dann müsste die ABM aufgelöst werden“ erklärte Hermann Leistner.

Die achtjährige Michelle aus Leipzig war im August 2008 miss-
braucht und ermordet worden. Die Polizei hatte intensiv nach dem Täter gefahndet, nach Monaten stellte sich schließlich ein 19-Jähriger aus der Nachbarschaft und gestand die Tat.

Verein und Staatsanwaltschaft waren am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Was sagen Sie zu dem Fall? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit: