Bewerber-Bluttests nicht nur bei Daimler sondern auch beim NDR | Joboffensive

Bewerber-Bluttests nicht nur bei Daimler sondern auch beim NDR

Donnerstag 5. November 2009 von loewetv

bluttest
Der Sender „NDR Info“ berichtete noch Ende Oktober in einer Reportage darüber, dass der Autohersteller Daimler seinen Jobanwärtern Blut abzapft. Der Sender prangerte dieses Vor-
gehen stark an. Nun wurde jedoch bekannt, dass auch der NDR neue Mitarbeiter im Rahmen ihrer Bewerbung zur Ader lässt.

Dies wurde nun vom NDR bestätigt. Der Pressesprecher Martin Gartzke sagte dazu: „Der Betriebsarzt teilt dem NDR lediglich mit, ob ein Bewerber für die vorgesehene Tätigkeit geeignet ist oder nicht“ Der Arzt würde dabei die Einzelheiten der Diagnose nicht weitergeben.

Auch andere Unternehmen greifen zu diesem Mittel, um ihre Be-
werber „genauer unter die Lupe nehmen“ zu können. So räumten der Hamburger Kosmetik-Hersteller Beiersdorf und auch das Darm-
städter Pharma-Unternehmen Merck ein, ebenfalls das Blut von
Bewerbern, die in die nähere Auswahl kommen, zu untersuchen. Betroffene berichteten, bei Merck seien es sogar zwei Ampullen abgenommenes Blut gewesen.

Arbeitsrechtler und Gewerkschaftler kritisieren die Praxis.

Diese Unternehmen geben zwar an, die Bluttests würden auf rein freiwilliger Basis vorgenommen werden, doch diese Aussage ist sehr zweifelhaft. Denn aufgrund der schwierigen Arbeitsmarktlage
steigt der Druck auf die Bewerber. Dies führt zwangsläufig dazu, dass die meisten Menschen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz sehr viel über sich ergehen lassen und sich nur Wenige trauen, solche Tests abzulehnen.

Doch ist es wirklich zu kritisieren, wenn Bewerbern ihr Blut abgenommen wird?

Wir sagen: JA! Das geht eindeutig zu weit!

Blut sagt sehr viel über einen Menschen aus, mehr als es einen Arbeitgeber bei einer Bewerbung angeht.

Beispiel: Ein Unternehmen darf eine Arbeitssuchende bei der Bewerbung nicht nach einer bestehenden Schwangerschaft fragen, dies ist unzulässig. Der Bluttest jedoch gibt ihm darüber Auskunft. Auch kann der Arbeitgeber so herausfinden, ob ein Bewerber Alkohol oder Drogen konsumiert.

Was halten Sie davon? Würden Sie sich im Rahmen Ihrer Bewerbung von einem Betriebsarzt Blut abzapfen lassen?

Sagen Sie uns Ihre Meinung! Ist Ihnen vielleicht sogar schon selbst einmal im Rahmen einer Bewerbung Blut abgenommen worden?

Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 5. November 2009 um 23:05 und abgelegt unter Diskussionsforum. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Sie können einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf Ihrer Seite einrichten.