Achtung, Einstellungstest – Wie bestehe ich den Persönlichkeits-Check in einem Assessment Center? | Joboffensive

Achtung, Einstellungstest – Wie bestehe ich den Persönlichkeits-Check in einem Assessment Center?

Dienstag 13. Januar 2009 von loewetv

Viele Arbeitssuchende sind der Meinung, in einem Be-
werbungsgespräch schon durch ihr sicheres Auftreten, Grundwissen,
gute Rechtschreibung, mathematisches, politisches und fachliches Wissen überzeugen zu können. Diese Kenntnisse sind zwar in einem Bewerbungsgespräch meist unerlässlich, doch immer mehr Unternehmen gehen inzwischen dazu über, Bewerber mittels speziellen Eignungs-
tests in Assessment-Centern zu prüfen. Üblicherweise nehmen an diesen Tests 6 bis 12 Teilnehmer gleichzeitig teil.

Diese werden von mehreren Beobachtern anhand vorgegebener Kriterien beurteilt.  So kann ein Unternehmen exakt die Bewerber herausfiltern, die den gewünschten Persönlichkeitskriterien am meisten entsprechen.

Hier einige Übungen die in Assessment Centern durchgeführt werden:


Postkorbübung:
Die Postkorbübung wird heute in fast jedem Assessment Center durchgeführt.

Beispiel: Sie haben die Rolle eines viel beschäftigten Managers, der innerhalb einer begrenzten Zeit ein bestimmtes Arbeitspensum zu erledigen hat. Dabei wird die Bearbeitung von klassischen Posteingangskörben mit bis zu 20 Schriftstücken simuliert. Sie sind gefordert, in einer bestimmten Zeit die Briefe nach wichtigen und weniger wichtigen Terminen zu sortieren. Dabei müssen Sie eigene Prioritäten setzen, wenn sich Termine überschneiden. Postkorbübungen zeichnen sich durch die Menge der zu bearbeitenden und zu verarbeitenden Informationen aus. Sie sind gefordert, situationsgerechte Entscheidungen zu treffen.
Ziel:
Die Postkorbübung soll zeigen, inwieweit Sie fähig sind, Zusammenhänge zu erkennen und wohl durchdachte Entscheidungen zu treffen.

Gruppendiskussionen: Hierbei wird in mehreren kleinen Gruppen ein bestimmtes Thema bearbeitet. Es gibt Diskussionen ohne Gruppenführer und Diskussionen mit verteilten Rollen.

Beispiel:
Das sogenannte „Seenot-Spiel“. Sie sollen sich in einer Gruppe in die Situation versetzen, dass auf einer sinkendenYacht nur fünf Gegenstände aus einer längeren Liste (z. B. Wasserkanister, Transistorradio, Nylon-Seil, Angelrute, Rasierspiegel, Moskitonetz, Seekarten, Motoröl, Mittel zur Abwehr von Haifischen, hochprozentiger Rum) an Bord behalten werden sollen. Ihre Gruppe muss sich dann auf eine bestimmte Reihenfolge einigen. Ähnlich ist das „NASA-Spiel“, bei dem die auf dem Mond gelandeten Astronauten nur wenige Gegenstände in ihrer Raumfähre mitnehmen können, um sich zum Mutterschiff oder zur Erde durchzuschlagen.
Ziel:
Geprüft wird hierbei Ihre Kompromiss- und Kooperationsbereitschaft sowie Ihr Durchsetzungsvermögen.

Rollenspiel: In einem Rollenspiel wird beispielsweise eine Problemsituation zwischen dem Vorgesetzten und einem Mitarbeiter dargestellt.

Beispiel:
Ein Gespräch zwischen dem Vorgesetzten (Teilnehmer) und z. B. dem Verkaufsleiter (AC-Beobachter) wegen schlechter Verkaufszahlen.
Ziel:
Geprüft wird Ihre Rhetorik und Überzeugungskraft.

Konstruktionsübung: Die Teilnehmer erledigen zusammen eine bestimmte Aufgabe

Beispiel:
Gemeinsam eine Werbebroschüre erstellen.
Ziel:
Ermittelt wird Ihre Teamfähigkeit, Selbstdarstellung und Ihre Kreativität

weitere Übungen können sein:

Die Fallstudie: Hierbei wird eine Fragestellung oder ein Problem in Einzelarbeit schriftlich bearbeitet. Bei der Auswertung sind dann Rückschlüsse auf Ihr Sprachvermögen, Ihre Kreativität und konzeptionelle Fähigkeiten möglich und je nach Themenstellung auch auf  Ihr  Problemlöse- und Konfliktverhalten.

Der Kurzvortrag: Nach einer kurzen Vorbereitungszeit wird in einer vorgegebenen Zeit zu einem bestimmten Thema referiert.

Die gesellige Runde: Ein gemeinsames Essen, ein Kneipenbesuch oder sogar eine Busfahrt ist – oft getarnt – ebenfalls Bestandteil des AC. Einladungen zum Small Talk sollen gesellschaftliches Auftreten und Manieren zu Tage fördern. Vorsicht ist geboten, wenn Sie am Abschlussabend „im Vertrauen“ nach Ihrer Meinung über den Test gefragt werden.

Worauf sollten Sie noch achten?

Achten Sie auf Ihr Äußeres.
Ein wesentliches Bewertungskriterium ist Ihr äußerliches Erscheinungsbild und Ihr Auftreten. Achten Sie auf korrekte Kleidung.

Lassen Sie sich nicht entmutigen.
Es gibt eine Reihe von Übungen, die unter Umständen gar keine optimale Lösung zulassen. Auch wenn Sie glauben, Fehler gemacht zu haben, ist dies kein Grund, gleich das Handtuch zu werfen.

Stärken Sie Ihr Selbstvertrauen.
Seien Sie optimistisch und positiv eingestellt. Machen Sie sich klar, dass Sie sich etwas zutrauen können. Setzen Sie sich mit möglichen Stressfaktoren auseinander.

Verhalten Sie sich natürlich.
Versuchen Sie nicht krampfhaft, den Beobachtern eine bestimmte Rolle vorzuspielen. Es gelingt Ihnen ganz sicher nicht. Versuchen Sie locker zu bleiben und bringen Sie Ihre positiven Seiten mit ein.

Nutzen Sie die Auswertung.
Egal wie Sie am Ende abschneiden, Sie sollten das Feedback nutzen, um zu erkennen, woran Sie in Zukunft arbeiten können, um zukünftig Ihre Chancen zu verbessern.

Unser Tipp:

Einige Universitäten bieten entsprechende Seminare und Workshops zur Vorbereitung an. Es gibt aber auch zahlreiche Internetportale, auf denen sogenannte Muster- Eignungstests zur Verfügung stehen. Diese lassen sich zum Teil kopieren und ausdrucken.  Durch das Lösen dieser Mustertests gewöhnen Sie sich nicht nur an das Zeitlimit (die für jede Aufgabe vorgesehene Zeit ist meist am Seitenrand des Blattes vermerkt), sondern sind auch auf die Art der Fragen besser vorbereitet.  Von Internetportalen, die eine Registrierung,  persönliche Daten oder ihr Testergebnis per Mail anfordern, um Ihnen die Lösung mitzuteilen, raten wir ab.
Des Weiteren können Sie auch Literatur zu diesem Thema erwerben. In vielen Ratgebern werden Tests zur optimalen Vorbereitung angeboten.

Buchtipps:

Assessment Center: incl. Internetworkshop von Doris Brenner u. Frank Brenner

  • Taschenbuch: 137 Seiten
  • Verlag: Gabal
  • Kurzbeschreibung:
    Schwerpunkt dieses Ratgebers ist der Trainingsteil mit einem ausführlichen Übungs- und Testprogramm. Sie erfahren, welche Testverfahren angewendet und wie sie ausgewertet werden. Wie bereitet man sich auf die Verfahren optimal vor und wie kann man sie erfolgreich absolvieren. Muster von Beurteilungsbögen, Checklisten zur Selbsteinschätzung und zum gewünschten Anforderungsprofil sowie zahlreiche Übungen, Tests und Praxistipps zeigen: Assessment Center lassen sich trainieren

    Assessment Center. Erfolgstipps und Übungen für Bewerberinnen und Bewerber von Holger Beitz u. Andrea Loch

  • Broschiert: 176 Seiten
  • Verlag: Falken-Verlag
  • Kurzbeschreibung:
    Dieses Buch stellt die einzelenen Bausteine eines Assessment Centers detailliert vor: Gruppendiskussionen, Rollenspiele, Kurzvorträge, Fallstudien, Planspiele, Tests, Einzelinterviews u. a. Es legt die Beurteilungskriterien der Beobachter offen, fordert zum Analysieren eigener Sachverhalte auf und gibt Anregungen zum Üben der unterschiedlichen Fertigkeiten.

    Haben Sie selbst schon einmal Erfahrungen mit Assessment Centern gemacht oder haben Sie weitere Vorschläge zur effektiven Vorbereitung?  Diese können Sie hier veröffentlichen.

    Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 13. Januar 2009 um 20:01 und abgelegt unter Bewerbungstipps. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Sie können einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf Ihrer Seite einrichten.