lang="de"> Zur Sendung vom 30. Oktober 2012 – Wie tapeziert man mit einer Vliestapete richtig? : : Die Handwerkerbrigade | inoffizieller Blog


In der Sendung vom 30. Oktober 2012 ist wieder unser Experte Jochen Bretschneider im Einsatz:

Bernd W. will sein Wohnzimmer neu tapezieren.

Er hat zwar schon öfter mal tapeziert, aber mit dem Ergebnis war er nie richtig zufrieden.

Deshalb will er sich diesmal von einem Profi helfen lassen.

Die alte Tapete hat er bereits entfernt, so gut es ging, und auch die Möbel abgedeckt.


Unser Experte Jochen Bretschneider von der „hier-ab-vier“-Handwerkerbrigade hat sich auf den Weg gemacht, um Bernd W.  fachmännisch zu unterstützen.

Ein kurzer Blick genügt, und unser Experte weiß, was zu tun ist.

 Die Wand muss zuerst einmal vorbereitet werden. Teilweise muss sie ausgebessert werden, da die Untertapete eingerissen ist.

Dazu muss Spachtelmasse angerührt werden.

Auf zwei Anteile Pulver kommt ein Anteil Wasser.

Mit der Glättkelle wird die Spachtelmasse überall dort aufgetragen, wo die Wand große Unebenheiten aufweist.


Spachtelmasse ist hier unbedingt notwendig, da die alte Tapete relativ dick ist.

Nur mit einem Farbanstrich allein, ohne Vorbereitung könnte man diese dicke Schicht nicht ausgleichen.


Jetzt versucht es Bernd W. selbst.


Der Experte schaut ihm dabei aufmerksam über die Schulter.


Überall dort, wo der Putz frei liegt, wird mit einer Walze noch Tapetengrund aufgetragen.

Zum einen, damit der dunkle Putz später nicht durch die neuen Vliestapeten durchscheint. Zum andern, damit alle Wände das gleiche Saugverhalten aufweisen, und der Tapetenkleister gleichmäßig trocknet.

Achtung ! Wenn der Kleber unterschiedlich abtrocknet, dann ist auch das Quell- und damit Dehnungsverhalten der Tapete unterschiedlich.

Nach dem Trocknen würden so unschöne Risse und auch Lücken zwischen den einzelnen Bahnen entstehen.

Eine Stunde müssen Tapetengrund und Spachtelmasse trocknen.

In der Zwischenzeit kann schon einmal der Tapetenkleister angerührt werden.

Jetzt wird noch die Deckenhöhe ausgemessen.

Dazu tritt der  Teleskopmaßstab aus der Werkstatt von Bernd W. gegen das Lasermessgerät unseres Experten an.

Und tatsächlich ergibt sich ein klitzekleiner Unterschied…

…von einem halbem Zentimeter. Mit der einfacheren Messmethode ist man hier also genau so gut auf der sicheren Seite.

Die Spachtelmasse ist inzwischen getrocknet und kann glatt geschliffen werden.

Damit kein Staub entsteht, hat unser Experte ein Schleifgerät mit Absaugstation mitgebracht.

Wenn Sie nicht im Besitz eines solchen Gerätes sind, können Sie natürlich auch herkömmliches Schleifpapier verwenden.

Dies dauert dann natürlich wesentlich länger und ist zudem sehr mühsam.

Achtung: Jetzt ist es an der Zeit den Strom für diesen Raum wegzunehmen.

Nun wird auch schon der Tapeziertisch aufgebaut.

Dort können nun die Tapetenbahnen zurecht geschnitten werden.

Zur Raumhöhe addiert der Experte zwei Zentimeter dazu.

Der Überstand wird später abgeschnitten.

Bernd W. möchte weiße und gemusterte Vliestapeten im Wechsel anbringen.


Normalerweise würden nun die Tapete eingekleistert werden. 

Achtung! Bei Vliestapete ist dies aber nicht der Fall. Es wird die Wand eingekleistert und nicht die Tapete.

Dies hat den Vorteil, dass die Tapete mit dem Kleister nicht quillt.

Der Kleister muss etwas dickflüssiger sein, da die neuen Vliestapeten stärker als Papiertapeten sind.

Die Tapete wird dann ohne Wartezeit an die Wand angelegt und blasenfrei angedrückt.


Welche Vorteile hat die Vliestapete noch?

Die Vliestapete hat gegenüber der herkömmlichen Papiertapete mehrere Vorteile.

Sie ist:

– leicht zu verarbeiten

– besonders strapazierfähig

– schwer entflammbar.

– leicht zu entfernen, da sie später einmal einfach nur von der Wand abgezogen wird.


Jetzt kommt die erste Bahn an die Wand…

…und kann mit der Wasserwaage ausgerichtet werden.

Passt!

Wichtig: ein Zentimeter Überstand für die Überlappung in der Ecke.

Jetzt wird die Tapete vorsichtig mit der Tapezierbürste glattgestrichen.

Der  Überstand an den Heizungsrohren wird abgeschnitten.

Dann streicht man die Stelle noch einmal  mit der Tapezierbürste glatt.

Schon kann Bernd W. den nächsten Wandabschnitt mit Kleister bestreichen…

…bevor unser Experte die erste Musterbahn anbringt.

Die nächste Bahn wird auf Stoß geklebt.

Es ist wichtig die Tapete nicht zu sehr in Richtung Fuge zu schieben.


Bahn für Bahn arbeiten sich Beide voran.

Inzwischen sind sie ein eingespieltes Team.

Einer schneidet zu, einer bringt die Tapete an.

Am Abend wird die letzte Bahn über der Tür befestigt.

Dann ist es geschafft!

Spachteln und Tapezieren des dreißig Quadratmeter großen Wohnzimmers haben zehn Stunden gedauert.

Auch Tochter Jasmin ist vom Ergebnis begeistert.

Wenn Sie die Unterstützung unserer Handwerkerbrigade brauchen, dann schreiben Sie an: Mitteldeutscher Rundfunk, Redaktion „hier ab vier“, Kennwort: „Handwerkerbrigade“ in 04360 Leipzig.