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Zur Sendung vom 26. April 2011 – Wie pflanzt man eine Hecke?

In der Sendung vom 26. April 2011 hilft Gartenprofi Dirk Radzanowski bei der Pflanzung einer neuen Hecke.

Ob als Sicht- und Lärmschutz oder als Markierung einer Grundstücksgrenze. Es kann viele Gründe geben, warum man sich im Garten eine Hecke zulegt.

Die optimale Heckenpflanze für die jeweiligen Boden- und Standortverhältnisse zu finden, ist  nicht ganz einfach , denn nicht jede Pflanze wächst an jedem Ort gleich gut.

 

 

 

Stimmen die Boden- und Standortverhältnisse mit den Ansprüchen der Heckenpflanze nicht überein, währt die Freude an der Hecke meist nicht lange (siehe Bild oben).

 

 

Bevor Sie sich eine neue Hecke zulegen, sollten Sie folgende Fragen klären:

1. Möchten Sie eine schnell wachsende Pflanze?  (Sie muss dann aber mindestens zweimal pro Jahr
geschnitten werden.)

2. Möchten Sie Ihre Hecke lieber selten verschneiden? (Die gewünschte Heckenhöhe wird dann aber erst nach ein paar Jahren erreicht.)

3. Haben Sie einen problematischen Boden, auf dem nur sehr anspruchslose Gehölze wachsen? (auch Streusalz verträgt nicht jede Hecke!)

4. Sollte die Hecke auch im Winter blickdicht bleiben, oder darf sie im Herbst die Blätter verlieren?

 

Dirk Radzanowski empfiehlt, sich auf jeden Fall für Pflanzen aus der Region zu entscheiden.

 

Welche Sträucher eignen sich besonders gut als Heckenpflanze?

Hier einige Beispiele robuster Heckenpflanzen:

 

Die Rotbuche:

  • Sie behält über die Wintermonate das trockene Laub an ihren Ästen und bleibt so begrenzt blickdicht. (siehe Bild oben)
  • Wächst sehr schnell.
  • Ein Jahreszuwachs von bis zu 50 cm je nach Standort und Wetterbedingungen sind möglich.
  • Ist für geschnittene oder freiwachsende Hecken mit einer Höhe von 2  bis 3 Metern sehr gut geeignet.
  • Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und locker sein.

 

Die Hainbuche:

  • Ist sehr pflegeleicht, robust und absolut winterhart.
  • Ein Jahreszuwachs von 30 bis 40 cm je nach Standort und Wetterbedingungen sind möglich.
  • Erreicht eine Höhe von ca. 3 bis 4 Metern. Man kann sie aber auch problemlos auf 1 Meter Höhe halten.
  • Behält die Blätter auch im Winter an ihren Ästen und Zweigen.
  • Der Boden sollte kalk- und humushaltig sein

 

Die Prachtspiere:

  • Sie wird bis 2,5 Meter hoch.
  • Eleganter und graziler Wuchs.
  • Wächst sehr füllig und breit.
  • Benötigt durchlässigen Boden und einen schattigen bis sonnigen Standort.
  • unkompliziert

 

Ist die richtige Heckenpflanze gefunden, geht es ans einpflanzen.

Tipp: Falls Sie nicht gleich mit dem Pflanzen beginnen können, sollten die Pflanzen zur richtigen Zwischenlagerung in Erde einschlagen werden:

Stellen Sie dazu alle Heckenpflanzen zusammen dicht an dicht in ein Pflanzloch und füllen Sie es mit Erde auf. Giesen Sie dann die Pflanzen gut an.

Achtung! Die Wurzeln müssen vollständig eingeschlemmt und Hohlräume mit Luftlöchern beseitigt werden.

Falls der Boden durch Frost gefroren sein sollte, stellen Sie die Pflanzen in große Eimer und füllen diese mit Blumenerde auf.

Die Pflanzen stellt man dann am besten in einen ungeheizten Raum und gießt sie ebenfalls an.

Achtung! Die Eimer müssen ein Wasserablaufloch besitzen, denn es darf keinesfalls zu Staunässe kommen!

Das Pflanzen:

  • Wässern Sie die Pflanzenballen vor der Pflanzung.
  • Die Pflanzen sollten nur so tief gepflanzt werden, wie sie vorher gestanden haben. Sie erkennen dies an der bräunlichen Verfärbungen des Wurzelhalses.

  • Die Löcher, in die später die Heckenpflanzen kommen, sollten mindestens 1,5 Mal so groß sein wie der Wurzelballen.

  • Der Wurzelballen sollte nach dem Einpflanzen mindestens 2 cm hoch mit Erde bedeckt sein.

Die Vorbereitung:

Zunächst werden Pfähle als Heckenbegrenzung links und rechts in den Boden eingeschlagen, zwischen denen später ein Draht gespannt werden soll.

Dann muss ein durchgehender Graben für die Hecke ausgehoben werden.

Nachdem der Graben ausgehoben ist, wird der Draht gespannt.

Geeignet ist aber ebenso eine Wäscheleine oder eine witterungsbeständige Kordel. Sie hilft, dass die Hecke später gerade wird.  Man bohrt mit einem Akkubohrer dazu eine Schraube in den Pfahl.

Da das Wurzelgeflecht in den Pflanzenkübeln stark eingepresst wurde, emfiehlt der Gartenprofi mit einem Cuttermesser die Wurzeln leicht anzuritzen. Dies bewirkt, dass an der Stelle der Verletzung die Wurzeln nach außen austreiben. Die Hecken wachsen dadurch leichter an.

Die erste Pflanze kann nun zur Probe eingesetzt werden.

Anschließend wird die Erde für die restlichen Pflanzen in der richtigen Höhe eingeebnet.

Um die Aufteilung der Pflanzen auszurechnen, wird die Länge der beiden Gräben vermessen.

Die Pflanzabstände variieren von Sorte zu Sorte.

Faustregel: Je höher die Hecke in der Endausbaustufe sein soll, je weniger Pflanzen sollten pro Meter Hecke gepflanzt werden.

Niedrige Hecke: Bei einer Heckenhöhe von 30-40 cm pflanzt man  4-5 Pflanzen pro Meter.

Hohe Hecke: Bei einer Heckenhöhe von 1-2 Meter wuchshöhe pflanzt man nur noch 1-2 Pflanzen pro Meter.

Dann geht es richtig los mit dem Pflanzen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Draht immer durch die Mitte der Äste läuft.


Mit dem Spaten werden anschließend die Ballen noch genau in einer Linie ausgerichtet und die Hälfte der Erde in den Pflanzgraben gefüllt.

Damit die neue Hecke gut anwächst, bekommt sie noch organischen Dünger. Dann wird mit dem Rest der Erde abgedeckt.

Die Erde tritt man am Besten mit den Füßen (Ferse) gut fest.

Nachdem der erste Teil der Hecke fest in der Erde steht, ist auch der Rest rasch gepflanzt

Die Äste werden mit einer Hohlschnur angebunden, damit der Wind sie nicht herausbiegen kann und die Hecke schön voll wird.

Eine dehnbare Hohlschnur nimmt man, weil sie mitwächst.

Die Hohlschnur wird jeweils mit einer Schlaufe (in kleineren Abständen) mit 1-2 Ästen an der Richtschnur verankert.

Danach ist der Pflanzschnitt dran.

Man sucht sich dazu den höchsten Punkte der Pflanzen aus und schneidet die Spitzen ab. Dadurch wird ein Wuchsreflex ausgelöst.  Die Pflanze wächst durch den Rückschnitt in den Spitzen in die Breite weiter. Äste die zu weit aus der Seite herauswachsen, können ebenfalls zurückgeschnitten werden.

Nach dem Pflanzschnitt muss zuletzt noch reichlich angegossen werden.

Nach ca. 3 Stunden ist die neue Hecke gepflanzt.

Durch ein regelmäßiges Schneiden im Frühjahr oder Herbst erhalten Heckenpflanzen ihre Form.

Junge, immergrüne Heckenpflanzen sollten in den ersten beiden Jahren mehrmals geschnitten werden, damit sie eine dichte Form erhalten. Später hängt die Schnitthäufigkeit vom Wachstum der neuen Triebe ab.

Sind die neuen Triebe ca. 15 cm lang, kürzt man sie um ca. 10  cm. So wächst die Hecke dicht heran.

Wenn auch Sie Expertenrat für Ihre Arbeiten brauchen, dann schreiben Sie an: Mitteldeutscher Rundfunk, Redaktion hier ab vier, Kennwort: Handwerkerbrigade in 04360 Leipzig.