lang="de-DE"> Zur Sendung vom 21. Dezember 2010 – Wie bringe ich Küchenmöbel richtig an Trockenbauwände an? : : Die Handwerkerbrigade | inoffizieller Blog

In der Sendung vom 21. Dezember 2010 war Andreas Thiele  von der “Hier ab vier” Handwerkerbrigade wieder im Einsatz:

Seit über einem Jahr wohnt die 77 Jahre alte Maria Heinz in ihrer neuen Wohnung in Chemnitz. Genau so lange hat sie auch schon ein Problem in ihrer Küche.
Ein Hängeschrank und die Dunstabzugshaube lassen sich einfach nicht an der Trockenbauwand befestigen.

Selbst ihr Sohn und der Enkel sind an der Montage schon gescheitert, als sie mit dem Bohrer plötzlich auf Metall gestoßen sind.

 

 

 

 

 


Eine Trockenbauwand aus Gipskarton ist so aufgebaut, dass zunächst ein Gerüst aus Metall gestellt werden muss, um daran die eigentlichen Trockenbauwände zu befestigen.

Das heißt, die Metallständer werden im Abstand
von 62,5 Zentimetern gestellt. Da kann es beim Bohren vorkommen, dass man auf einen dieser Metallständer stößt.

 

 

 

Als erstes muss an einer Stelle, die später verdeckt wird, eine Probebohrung vorgenommen werden, um herauszufinden, wie dick die Wände sind.

Um festzustellen, wie dick die Beplankung ist, kann man einfach einen Nagel zur Hand nehmen. Den Kopf des Nagels steckt man einfach in die Wand und schiebt den Rand, bis man am Anschlag angekommen ist. Dann nimmt man den Nagel aus der Wand.

Mit dem Metermaß kann man die Länge des Nagels bis zu der Stelle die der in der Wand steckte abmessen. In diesem Fall treffen wir auf 1,25 Zentimeter Beplankung.

Auch an der anderen Wand wird nocheinmal geprüft wie dick dort die Beplankung ist. An der anderen Wand sind es 2,5 Zentimeter.

Tipp: Dieser Vorgang ist wichtig um im Baumarkt die passenden Dübel auszuwählen.

Im Baumarkt angekommen ist nun ganz wichtig Hohlraumdübel zu kaufen, denn sie sind speziell für Trockenbauwände geeignet.

Für Schränke gibt es Hohlraumdübel sogar bereits mit Haken.

Für die dickere Wand in der Küche werden entsprechend längere Dübel gekauft.

Eine Montagezange hat unser Handwerker Andreas Thiele zum Einsatzort bereits mitgebracht. Die Zange kann deshalb im Regal verbleiben.

Tipp:  Für das befestigen der Hängeschränke mit den Hohlraumdübeln wird, falls nicht schon vorhanden, eine Montagezange benötigt. Diese kostet im Handel ca. 55 Euro.

Auch spezielle Bohrer müssen gekauft werden.

Für Gipskarton sind Holzbohrer am besten geeignet. Holzbohrer haben vorne eine kleine Spitze, mit der man den Bohrer exakt an der Stelle aufsetzen kann, an der man bohren möchte.

Des weiteren wird in diesem Fall noch ein Metallbohrer benötigt.

Für die Dübel, die Bohrer und etwas Spachtelmasse zum verschließen der Probebohrlöcher zahlt Maria Heinz rund 19 Euro.

Zurück zu Hause spachtelt Maria Heinz als erstes die Löcher der Probebohrungen zu.

Dann wird am Schrank Maß genommen und die Löcher werden an der Wand markiert.

Profitipp: Die Dübellöcher müssen passgenau sein, um ein Mitdrehen der Dübel zu vermeiden.

Beim Bohren darf die Materialstruktur rund um das Dübelloch nicht beschädigt werden. Verwenden Sie nur Schrauben mit vom Dübelhersteller vorgegebenen Durchmessern.

Das Bohren übernimmt unser Experte, das wäre zu anstrengend für die 77 Jährige.

Profitipp: Ganz wichtig beim Bohren: Sie wissen nicht, was hinter der Wand steckt. Das heißt, dort können Elektrokabel, Wasserleitungen und Fernsehkabel liegen. Man muss unbedingt darauf achten, vorsichtig zu bohren, da Gips ein sehr weicher Untergrund ist.

An einem Modell wird deutlich, was mit einem Hohlraumdübel hinter einer Trockenbauwand geschieht und warum man eine Montagezange verwenden sollte. Bei mehrmaligem Durchdrücken der Zange werden die Spreizarme des Dübels "aufgespreizt", so daß sie sich an der Rückwand anlegen.

An diesem Beispiel (Bilder oben) sieht man, wie der Dübel im Hohlraum hinter der Gipsplatte einen Schirm gebildet hat.  Dieser verteilt die Last auf eine größere Fläche und sorgt somit für einen sicheren Halt.

Profitipp: Für besonders schwere Hängeschränke empfiehlt sich die Befestigung an einer Tragschiene aus Metall oder auch Holz.

Dabei wird zunächst die Schiene mit mehreren Dübeln an der Wand verankert. Der Dübelabstand sollte dabei mindestens 10 cm betragen. Anschließend wird der Hängeschrank an die Tragschiene angeschraubt oder eingehängt.

Bei Maria Heinz ist diese Leiste nicht nötig. Ihre Schränke sind nicht so schwer.

Die Haken werden direkt an der Trockenbauwand befestigt, der Küchenschrank angehängt und ausgerichtet.

Zum Schluss werden noch die Türen angeschraubt. Der erste Teil ist geschafft.

Jetzt kommt die Dunstabzugshaube an die Reihe. Hier befindet sich ein Metallprofil hinter der Gipskartonwand. Also wird nun der Metallbohrer benötigt.

Jetzt kommt man mit dem Bohrer nur langsam vorwärts. Deshalb sollte man hier langsam und vorsichtig bohren.

Dann heißt es wieder: Dübel in die Wand…

…und kurz darauf hängt auch die Dunstabzugshaube.

Auch sie muss noch ausgerichtet werden. Dann hängen endlich alle Schränke sicher an der Wand.

Die 77jährige Maria Heinz hat nach knapp zwei Stunden endlich eine komplette Küche.

Für das Material hat die Rentnerin rund 19 Euro gezahlt. Der Einsatz hat sich gelohnt!