lang="de-DE"> Zur Sendung vom 12. April 2011 – Gartengestaltung : : Die Handwerkerbrigade | inoffizieller Blog

Zur Sendung vom 12. April 2011 – Gartengestaltung

In der Sendung vom 12. April 2011 hilft Landschaftsgärtner Dirk Radzanowski von der "Hier ab vier" Handwerkerbrigade bei der Gartenplanung.

Wer schon einmal einen Garten angelegt hat, weiß, wie schwer es ist, die einzelnen Bereiche sinnvoll miteinander zu verbinden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn man nicht erst alles in Ruhe plant, sondern vor lauter Begeisterung gleich loslegt. Terrassen oder kleine Vorgärten gestalten sich meist noch recht einfach und lassen sich mitunter spontan und ohne große Planung gestalten. Ein größerer Garten, bei dem es um bauliche Komponenten und um Bepflanzung geht, ist jedoch nur mit einer gezielten Planung zu verwirklichen.

 

 

 

 

Doch wie plant man seinen Garten?

Wenn Sie Ihren Garten neu planen möchten, sollten Sie sich im Vorfeld zum Beispiel über folgende Fragen Gedanken machen:

  • Soll aus meinem Garten ein reiner Nutzgarten oder ein  Ziergarten werden?
  • Wie sind meine persönlichen Vorstellungen?
  • Welche Bäume, Pflanzen oder Sträucher sollen erhalten werden?
  • Wieviel Zeit habe ich für die Pflege meines Gartens zur Verfügung?
  • Wieviel Budget steht mir für die Umsetzung zur Verfügung?
  • Welchen Gartenstil bevorzuge ich?
  • Soll ein Teich, Springbrunnen oder andere  architektonischen Besonderheiten angelegt werden?

Tipp: Machen Sie sich am besten vorab eine Liste mit Ihren Vorstellungen und Wünschen, um sich dann in Eigenleistung oder mit Experten die Gartenplanung umzusetzen.

Einige Beispiele unterschiedlicher Gartenstile:

Der Ziergarten

Als Ziergarten bezeichnet man einen Garten, der im Gegensatz zum reinen Nutzgarten nicht vorrangig dem Anbau und der Verwertung von Nutzpflanzen dient, sondern aufgrund ästhetischer Aspekte in unterschiedlichen Kombinationen verwendet wird.

Typische Merkmale: Im Wesentlichen wird alles, was kein Nutzgarten ist, als Ziergarten bezeichnet. Dieser zeichnet sich im Wesentlichen durch eine bunte Vielfalt verschiedener Blumen und anderer Gewächse aus.

geeignete Pflanzen:

  • Stauden: Alpen-Edelweiss, Christrose, Garten-Rittersporn, Lupine, Nelke, Ringelblume, Kornblume, Tausendschön, Busch-Windröschen, Löwenmäulchen,
  • Gehölze: Kokospalme, Zwergpalme, Blautanne, Japanische Lärche, Berg-Kiefer
  • Kletterpflanzen: Wilder Wein, Kletterhortensie, Kiwi, Geißblatt, Baumwürger, Jasmin, Glyzine, Pfeifenwinde

Der formale Garten

Als formalen Garten bezeichnet man einen Garten, der besonders elegant und symmetrisch gestaltet wurde.

Typische Merkmale: kurz gehaltener Rasen, klar in Form geschnittene

Hecken und Sträucher, gerade Wege.

geeignete Pflanzen:

  • Stauden: Freilandfuchsien, Astern, Chrysanthemen, Frauenmantel, Schwertlilien, Fackellilien, Blaukissen, Salbei, Chrysanthemen
  • Gehölze: Eibe, Buchsbaum, Schmetterlingsflieder, Lavendel, Rosen
  • Kletterpflanzen: Efeu, Blauregen, Kletterrosen

Der Landhausgarten

Der Landhausgarten ist eine Mischung aus Naturgarten und Bauerngarten.

Typische Merkmale: streng geometrische Formen von Wegen und Beeten.  Daneben locker geschwungene Wege und Beete.

geeignete Pflanzen:

  • Stauden: Lupinen, Pfingstrose, Schwertlilie, Mohn, Storchenschnabel, Nelken, Mädchenauge, Sonnenhut, Astern, Funkie
  • Gehölze: Magnolien, Flieder, Rhododendron, Wildrose, Hortensien, Feldahorn, Holunder, Schlehen, Azalee
  • Kletterpflanzen: Wicken, Efeu, wilder Wein, Kletterrosen, Clematis, Geißblatt, Jasmintrompete
  • Kräuter: Lavendel, Majoran, Rosmarin, Schnittlauch, Thymian, Salbei, Bohnenkraut, Gartenkresse, Basilikum, Dill, Pfefferminze

Der mediterrane Garten

Mit einem mediterranen Garten holt man sich das Urlaubsfeeling des Mittelmeer-Raumes in dem heimischen Garten.

Typische Merkmale: Damit dieser Gartenstil seine volle Wirkung entfalten kann, wird in mediterranen Gärten mit besonders warmen Farben und typisch mediterranen Pflanzen gearbeitet.

geeignete Pflanzen:

  • Stauden: Frauenmantel, Fetthenne, Palmenlilie Bartfaden, Glockenblumen, Blaukissen Federnelken, Storchenschnabel
  • Gehölze: Eibe, Kiefern, Schmetterlingsflieder, Rhododendron, Azaleen, Rosen, Flieder, Kirschlorbeer
  • Kletterpflanzen: Kletterrosen, Efeu, Blauregen, Wilder Wein und echter Wein
  • Kräuter: Knoblauch, Lavendel, Thymian, Salbei, Rosmarin, Zitronenmelisse
  • Kübelpflanzen/Terrakotta-Töpfe: Jasmin, Hibiskus, Lorbeer, Olivenbäumchen, Zitronen/Orangenbäumchen

Der japanische/Asiatische Garten

Diese Gärten sind meist bis ins kleinste Detail geplant. Um sie vollends zu verstehen, ist es nötig, sie richtig „lesen“ zu lernen. Neben dem theoretischen Wissen über die Gestaltung und der Handwerkstechnik muss sich der Errichter des Gartens in den gegebenen Ort einfühlen können, um den Garten mit der Umgebung harmonieren zu lassen.

Typische Merkmale: Bei diesem Gartenstil liegt das Hauptaugenmerk nicht auf einer großen Pflanzenvielfalt, sondern der Stil ist eher minimalistisch.

geeignete Pflanzen:

  • Stauden: alle Farne, chinesische Trollblume, japanische Anemone,  Bartfaden, Akelei, Storchenschnabel
  • Gehölze: Zierkirsche, Chinesischer Blumenhartriegel, Zaubernuss, Rhododendron, Azaleen, Hortensien, Hibiskus, Magnolien, Zierpfirsich, Rosen, Kirschlorbeer, Pflaumenbaum
  • Kletterpflanzen: Efeu, Clematis, Kletterhortensie, Blauregen, Winterjasmin, Geißblatt, Trompetenblume, Prunkwinde,
  • Gräser: alle Gräsersorten (besonders Bambus)

Was versteht man unter einer  Gartenplanung?

Die Gartenplanung ist die zeichnerische Darstellung eines Gartens. Sie dient als bildliche Anleitung für die Gestaltung. Dies geschieht im Grundriss und gegebenenfalls auch in Form von Schnitt- und Detailzeichnungen. Dadurch erfahren Sie schon vor der Umsetzung wie Ihr Garten später aussieht.

Durch eine zeichnerische Darstellung des Gartens (siehe Bild oben) wird nicht nur dem Profi, sondern auch jedem Hobbygärtner erleichtert, den Garten sinnvoll und fachmännisch anzulegen.

Welche Fehler werden bei der Gartenplanung häufig gemacht?

  • Falsche Pflanzenauswahl – Pflanzen werden klein gekauft ohne auf die spätere Wuchshöhe zu achten.
  • Pflanzen oft am falschen Standort – Sonnenliebende Pflanzen im Halbschatten oder ganz im Schatten. Das Ergebnis:  Schlechtes Wachstum.
  • Giftige Pflanzen – Diese können für Kinder und Haustiere sehr gefährlich werden.

Gartenprofi Dirk Radzanowski hilft Hobbygärtnerin Rita Schäfer, ihren Garten richtig zu planen.

Bisher kam sie mit ihrem großen Garten nicht ganz so gut zurecht. Sie hatte zwar eigentlich selbst schon viele Ideen…

…doch bei der richtigen Umsetzung gab es dann doch einige Schwierigkeiten.

Von solchen impulsiven Anlagen im Garten rät der Fachmann dringend ab.

Deshalb wollen sie gemeinsam einen Plan für den einen Teil des Gartens entwerfen.

Dirk Radzanowski empfiehlt den Plan mit Hilfe eines Rasters aufs Papier zu bringen.

Die Fläche wird vermessen und dann mit Hilfe von Stäben aufgeteilt, die später durch Fäden miteinander verbunden werden. Am leichtesten stellt man Entfernungen fest, indem man im Garten mit einem auf der Erde plazierten Maßband im rechten Winkel zum Haus mißt. Im rechten Winkel misst man dann die Abstände zwischen Gegenständen und Maßband.

In Abständen von 1 m auf dem Maßband misst man die Entfernungen zum Maßband und notiert diese zur entsprechenden Meterzahl.

 

So ist es Ihnen zum Beispiel auch möglich, an anderer Stelle exakt mit den gleichen Maßen zu arbeiten.

Die Seitenlänge der Quadrate kann je nach Gartengröße verändert werden.

Als erstes werden die Raster auf das Papier eingezeichnet. Am besten übertragen Sie mit einem Bleistift die Maße auf Papier.
In dieses Raster werden dann die Fixpunkte, wie Bäume, Sträucher und Beete übertragen. Wichtig sind die Proportionen.

Sie sollten bei der Standortbestimmung für Ihre Blumenbeete und Rabatten unbedingt darauf achten in welchen Teilen des Gartens eher Schatten herrscht und wo die Sonne scheint.

Dirk Radzanowski empfiehlt Rita Schäfer das eckige Beet an der Grundstücksgrenze mit geschwungenen Rändern umzugestalten und die Form auf der Gegenseite aufzunehmen. Denn eine gewisse Symmetrie tut dem Auge wohl.

Die Fläche kann auch in mehrere Bereiche unterteilt und abwechselnd bepflanzt werden.

Damit der Plan besser zu erfassen ist, werden im nächsten Schritt alle Flächen eingefärbt.

Das heißt an den Rändern werden die Pflanzen abgestuft: flache und hohe Gewächse stehen nicht direkt nebeneinander, sondern sind mit einer Übergangszone verbunden.

Durch die Kolorierung wird die Zeichnung noch plastischer und für Laien besser lesbar.

Als nächstes erklärt Dirk Radzanowski, wie man mit dem Gartenplan ganz einfach eine Einkaufsliste erstellt.

Zuerst werden mit Hilfe des Rasters die Quadratmeter der einzelnen Flächen ausgerechnet. Danach richtet sich die Menge der benötigten Gewächse. Notieren Sie sich die Kosten, die Ihnen für das Baumaterial und die Bepflanzung, sowie für eventuell notwendige Installationen entstehen.

In rund 3 Stunden ist der neue Gartenplan entstanden.

Nun muss Frau Schäfer ihn nicht sofort umsetzen. Einzelne Abschnitte können mit Hilfe der Zeichnung auch nach und nach umgestaltet werden.

Wenn auch Sie Expertenrat für Ihre Arbeiten brauchen, dann schreiben Sie an: Mitteldeutscher Rundfunk, Redaktion hier ab vier, Kennwort: Handwerkerbrigade in 04360 Leipzig.