lang="de-DE"> Zur Sendung vom 19. Juli 2016 – Der Gartenteich : : Die Handwerkerbrigade | inoffizieller Blog

Zur Sendung vom 19. Juli 2016 – Der Gartenteich

 

In der Sendung vom 19. Juli 2016 ist wieder mal unser Garten Experte Dirk Radzanowski im Einsatz. Diesmal hilft er bei der Randgestaltung eines Koiteichs:

Ein Gartenteich ist eine Oase der Ruhe und Erholung, die gerade an sonnigen Tagen zum Verweilen einläd.

Eine auflockernde Wasserfläche mit einem sanft plätschernden Zulauf. Verschiedene Wasserpflanzen oder auch das Bassin, in dem Fischliebhaber ihre Tiere halten können.

Genau aus dem Grund hat auch Johanna D. sich vor Jahren den Teich in ihrem Kleingarten angelegt.

Doch inzwischen gibt es ein Problem: der Rand des Teichs ist immer flacher geworden: ein in doppeltem Sinne gefundenes Fressen für streunende Katzen oder Fischreiher.

Johanna D. musste vor kurzem  die Teichfolie erneuern.

Dieser Schritt kann gerade bei älteren Gartenteichen notwendig werden, da die Teichfolie mit den Jahren porös werden kann.

Die Sanierung eines Teiches kann aber auch andere Gründe haben. Zum Beispiel, wenn er durch Pflanzenwuchs immer mehr verlandet oder die Teichtechnik versagt hat. Oft ist auch ein Loch in der Teichfolie der Grund für eine notwendige Sanierung.

Doch Achtung! Nicht immer muss sich auch wirklich ein Loch in der Teichfolie befinden, wenn ein Gartenteich Wasser verliert.

An besonders warmen Sommertagen kann der Wasserstand im Teich sich auch mal um mehrere Zentimeter verringern, da das Wasser verdampft.

Auch der Kontakt von Ufer und Teichwasser kann für den starken Wasserverlust verantwortlich sein. Denn das Erdreich zieht das Wasser aus dem Teich, um so einen Ausgleich an Flüssigkeit zu erreichen. Hier kann Abhilfe geschaffen werden, indem man um den Teich eine ausreichende Kapillarsperre anlegt.

Wie baut man eine Kapillarsperre?

Eine gute Möglichkeit eine Kapillarsperre zu errichten, erfolgt beispielsweise mithilfe einer Kieselschüttung.  Diese wird in einem dachrinnenähnlichen Foliengraben, unmittelbar am Teichrand begonnen und sollte eine Breite von 15 cm und  eine Tiefe von 10 bis 15 cm haben.

Verliert der Gartenteich Wasser durch ein Loch in der Folie Wasser, muss natürlich schnell gehandelt werden.

Falls der Wasserspiegel nur wenige Zentimeter absinkt, liegt das Loch in etwa auf Höhe der Uferzone: Hier macht es Sinn das Loch in der Teichfolie zu flicken.

Ist der Wasserspiegel aber weiter abgesunken, ist vermutlich ein tiefergelegenes Loch die Ursache für den starken Wasserverlust.

 

Die  wichtigsten 10 Arbeitsschritte zum Austausch der Teichfolie im Überblick:

  • Siedeln Sie Wasserpflanzen und Fische in ein Zwischenquartier um
  • Pumpen Sie den Teich leer
  • Entfernen Sie den Schlamm aus dem Teich. Diesen können Sie entweder kompostieren, oder auch mit in die Beete einbringen.
  • Die alte Folie können Sie in kleine Teile schneiden um sie anschließend zu entfernen
  • Die Folie können Sie über den Wertstoffhof entsorgen
  • Bei dieser Gelegenheit könnten Sie das Bodenprofil Ihres Teiches neu modellieren
  • Falls nicht vorhanden, sollten Sie ein 5 cm dickes Sandbett zum Schutz der neuen Teichfolie ausstreuen
  •  Verlegen Sie das Teichvlies
  • Legen Sie die Teichfolie möglichst faltenfrei aus
  • Befüllen Sie den Teich neu
 

Jetzt kann mit der neuen Teichumrandung begonnen werden.

Für diesen Arbeitsschritt hat sich Johanna D. schon tatkräftige Hilfe organisiert.

Gartennachbar Bernd L wird sie und Gartenexperte Dirk Radzanowski unterstützen, denn heute muss viel Material bewegt werden.

Wie man den Rand eines Gartenteichs richtig gestaltet, weiß Dirk Radzanowski von unserer Handwerkerbrigade als erfahrener Gartenexperte natürlich genau.

Zuerst begutachtet er die neu ausgelegte Teichfolie. Sie besteht aus Naturkautschuk. Diese Teichfolie ist eine gute Wahl, obwohl sie im Vergleich zur PVC Folie natürlich kostenintensiver ist.

Erfahrungsgemäß haben sowohl Teichfolien aus EPDM-Kautschuk, als auch PVC-Teichfolien die besten Eigenschaften. Denn sie haben sich als besonders strapazierfähig und am langlebigsten erwiesen. Teichfolien aus PE (Poylethylen) sind weniger empfehlenswert.

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Teichfolien im Vergleich: 

Kautschuk-Teichfolie

Vorteil:

Sie ist sehr leicht, widerstandsfähig und langlebig. Zudem ist sie sehr unempfindlich gegen UV-Strahlung. Durch ihr geringes Gewicht lässt sich sehr leicht verarbeiten und passt sich ohne Probleme an den vorhandenen Untergrund an.

Kautschuk-Folie ist zudem sehr reißfest und dehnbar. Kleine Unebenheiten im Boden gleicht sie daher gut aus.


Nachteil:

Trotz einigen Vorteilen die eindeutig für die Kautschuk-Teichfolie sprechen, gibt es auch einige Nachteile. So zum Beispiel vor allem die Faltenbildung. Oft kommt es vor, dass sich die Folie wellt, nachdem das Verlegen eigentlich schon abgeschlossen ist. In den Falten sammelt sich später Schmutz, der auch die spätere Teichreinigung schwieriger macht. Wenn man sich für eine Kautschuk-Teichfolie entscheidet, sollte man die Stärke nicht zu dick wählen. Je stärker die Folie ist, desto schwerer lässt sie sich dann nämlich verlegen.

 

PVC Teichfolie

 

Vorteil: 

Sie ist im Vergleich zur Kautschuk-Teichfolie relativ preisgünstig. Man bekommt sie inzwischen in fast allen Baumärkten. PVC ist in der heutigen Zeit glücklicher Weise nicht mehr mit schädlichen Schwermetallen belastet. Sie lässt sich also nach der Verwendung problemlos dem Recycling zuführen, sie schädigt weder die Fische im Teich noch die Pflanzen. Sie kann in der Stärke zwischen einem halben und zwei Millimetern gewählt werden. Es stehen beim Kauf fast immer die Farben oliv, hellgrün, blau, beige oder schwarz zur Auswahl. Eine PVC Teichfolie ist viel flexibler als eine Kautschuk-Folie und lässt sich leicht an die individuellen Maße eines Gartenteichs anpassen. Sie lässt sich leicht verschweißen und reparieren und ist ebenfalls sehr langlebig. Auch Frost kann ihr nichts anhaben.

Nachteil:

PVC hat jedoch auch Nachteile. PVC hat ein stattliches Gewicht, was eine Verarbeitung zum Teil erschwert. Auch sollte eine Teichfolie aus PVC vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden und muss daher stets von Steinen, Wasser, Kies oder auch Sand abgedeckt sein. Zuletzt enthält PVC, wie der Name schon sagt, Chlor, was unter Umweltgesichtspunkten als problematisch und als Aspekt der Nachteile angesehen werden kann. Letzterer Punkt  ist jedoch umstritten.

Tipp: Egal welches Folienmaterial man für den Teichbau auch verwendet, man sollte die Teichfolie nie direkt auf den Untergrund verlegen, sondern mit Sand und Vlies unterfüttern. Der Sand und das Vlies gleicht Unebenheiten besser aus. Die Gefahr, dass durch Wurzeln oder Steine die Folie überdehnt wird und reißt, ist dadurch sehr viel geringer.

PE Teichfolie

Vorteil:

Die PE Folie ist etwas leichter als eine PVC Folie. Sie besitzt eine etwas größere UV-Stabilität. In der Praxis hat dies aber kaum Auswirkungen.

Nachteil:

PE-Folien lassen sich nur mittels Heißluft sinnvoll weiterverarbeiten. Reparaturen sowie eine Teicherweiterung sind sehr kostspielig und aufwendig. Sie ist relativ steif und lasst sich daher schwerer verarbeiten, als PVC Folie. Eine Anpassung an den vorhandenen Untergrund gestaltet sich relativ schwierig.

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Zurück zum Gartenteich von  Johanna D.

Bei der Randgestaltung des Teichs ist es zunächst wichtig, dass das Wasser an keiner Stelle unbemerkt herauslaufen kann.

Dazu soll jetzt der Rand gleichmäßig erhöht werden. Gleichzeitig schützt eine erhöhte Umrandung vor Katzen, da diese nicht mehr so leicht an die Fische im Teich heran kommen.

Für den überhöhten Rand empfiehlt der Experte Drainagerohr.


Damit es sich besser verlegen lässt wird es von beiden Seiten mit mehreren Säcken Sand gefüllt, der möglichst gleichmäßig auf die gesamte Länge verteilt wird.

Die Markierung kommt in die Mitte der vordern Seite; von dort geht es zu beiden Seiten um den Teich.

Das Rohr soll unter Teichfolie und Schutzvlies gelegt werden.

An einigen Stellen muss dazu der Untergrund noch geebnet werden.

Auch die Form des Teichs will Dirk Radzanowski dabei noch etwas natürlicher gestalten.

Mit Sand wird der Übergang zum Rohr geformt.

Dadurch liegt das Rohr sicher und es sieht schöner aus.

Darüber können dann Vlies und Teichfolie geklappt werden.

Der Filterschlauch kann sehr gut unter einer Falte versteckt werden.

So ist er nicht mehr sichtbar und gleichzeitig gut geschützt.

Die Folie sollte neben dem Rohr…

…noch etwa 15 bis 20 Zentimeter überstehen.

Etwas schwieriger lässt sich das Vlies darunter abschneiden.

Und noch ein wichtiger Tipp:

Während in der Natur der Teich eher in einer Senke liegt, sollte der Teich im Garten immer zum Rand erhöht angelegt werden, da sonst auch die nährstoffreiche Erde ins Wasser gelangen kann und somit das lästige Algenwachstum im Teich gefördert wird.

Jetzt wird die Folie rundherum mit Sand beschwert und so quasi „befestigt“.

Abgedeckt wird der Sand mit feinem Quarzkies.

Natursteine…

…geben dem Ufer dann die endgültige Form. 

Aufgefüllt wird mit verschieden großen Kieseln.

So wirkt der Übergang möglichst zufällig und naturnah.

Die Beetflächen bekommen frische Nährstoffe durch neue Erde.

Darauf werden die Pflanzen nach unterschiedlichen Aspekten rund um den Teich verteilt.

Zunächst platziert man alle Pflanzen an die Stelle, wo sie später eingepflanzt werden sollen. So sieht man, wo sie am besten zur Geltung kommen.

Ergänzt wird mit Pflanzen aus dem Garten, die teilweise auch vorher schon in Gefäßen rund um den Teich gestanden haben.

Nachdem die Anordnung klar ist, geht das Einpflanzen fix.

Abgedeckt werden die Beete und Flächen zwischen den Trittsteinen mit Rindenmulch.

So bleibt am sonnigen Standort die Feuchtigkeit besser in der Erde.

Beim Abspülen der Steine sollte man den Wasserstrahl möglichst vom Teich wegrichten, um Verunreinigungen im Teich zu vermeiden.

Welche Pflanzen eignen sich gut für die Uferbepflanzung? 

Viele Uferpflanzen bevorzugen feuchtere Standorte, die sich jedoch außerhalb der Teichfolie befinden, denn sie vertragen auf Dauer keine sumpfigen, nassen Böden.

Wasserdost, Sumpfstrochenschnabel, Sumpfschwertlilie, Sumpfiris, Pfenningkraut und der Wiesenknöterich zum Beispiel fühlen sich jedoch dort sehr wohl.

Was ist bei den Wasserpflanzen zu beachten?

Wenn Sie einen Teich neu anlegen oder Ihren Teich sanieren wollen, sollten Sie natürlich immer großen Wert auf die richtige Auswahl der Wasserpflanzen legen:

Man unterscheidet zwischen Pflanzen für die Sumpf-, Flach- und Tiefwasserzone. Manche Teichpflanzen nehmen besonders viele Nährstoffe auf und mindern so das Algenwachstum – dadurch bleibt das Teichwasser klar!

Andere Wasserpflanzen spenden besonders viel Sauerstoff und verhindern so ein "Umkippen" des Teiches.

Noch ein Tipp zum Schluss, falls Sie auch gerne einen Gartenteich hätten, Ihr Garten dafür aber zu klein ist, oder Sie erst einmal "klein anfangen" möchten:

Aus einem Fass oder einer kleinen Wanne lässt sich mit wenig Aufwand ein wunderschöner Miniteich gestalten.

Er wird meistens nicht in den Boden eingelassen, sondern steht als Hochteich auf einem festen Untergrund. Das erleichtert den Aufbau und später auch die Pflege.

Ein Miniteich findet fast überall Platz und bringt eine ruhige und erholsame Stimmung in Ihren Alltag.

Wenn auch Sie Hilfe von unserer Handwerkerbrigade benötigen, dann schreiben Sie an MDR um 4, Kennwort „Handwerkerbrigade“, Kantstraße 71 bis 73 in 04275 Leipzig. Sie können auch anrufen oder eine E-mail schicken.